BIM

BIM: die Zukunft des Bauens und Betreibens

Neben steigenden Anforderungen an Energieeffizienz, CO2-Reduktion und Nachhaltigkeit wird die Zusammenarbeit durch immer größere Planungsteams und mehr Spezialisten zunehmend komplexer. Hier stoßen konventionelle Methoden zunehmend an ihre Grenzen. BIM (Building Information Modeling) ist eine Methode, die die Komplexität in den Planungs-, Bau- und Bewirtschaftungsprozessen reduziert und damit optimiert.

Beim digitalen Bauen geht es jedoch um mehr. Oft ist eine Vielzahl an Informationen verfügbar, jedoch deren Aktualität und Relevanz unklar. Die Reduktion der Informationsflut bildet die Grundlage für Optimierungen; Standardisierung die Grundlage für die integrative Zusammenarbeit und Modularisierung die Grundlage der industriellen Fertigung. Dies schafft eine solide Basis für die Übernahme der Daten in den Betrieb.

Vom “virtuellen” zum “realen” Projekt – und retour

Was in Großbritannien, den Niederlanden oder in Skandinavien bereits staatlich und damit per Gesetz gefordert wird, treibt die Europäische Union durch eine BIM-Taskforce voran. Bevor eine Immobilie gebaut oder saniert wird, soll diese virtuell konstruiert und optimiert werden. Dabei kann die Optimierung in Bezug auf den gesamten Lebenszyklus erfolgen – angefangen beim Primär-, Grau- und Mobilitäts-Energiebedarf über die Baulogistik bis hin zur Nutzung, Betrieb und Unterhalt. Durch den zunehmenden Einsatz von dynamischen Simulationen lassen sich Entscheidungen schneller, effizienter und basierend auf den relevanten Informationen treffen. Die Wertschöpfung ist nach Bauvollendung nicht abgeschlossen, denn die digitalen Elemente und deren Informationen können im Betrieb weiterverwendet und die «realen» Erfahrungen im nächsten «virtuellen» Projekt berücksichtigt werden.

Die Digitalisierung der Österreichischen Bauwirtschaft

Mit den heutigen, technischen Möglichkeiten und den Erfahrungen aus dem internationalen Umfeld kann man festhalten:

  • Das digitale Planen, Bauen und Bewirtschaften wird in den kommenden Jahren auch in Österreich Einzug halten.
  • Es tangiert alle an der Planung, dem Bau und dem Betrieb Beteiligten.
  • Die heutigen Prozesse, Methoden, Informationen sowie Dokumentationen werden sich grundlegend verändern.
  • Das Bildungswesen muss auf diese Veränderungen die Grundlage und entsprechende Vorbereitung bieten.
  • Die dem Planen, Bauen und Betrieb zugrunde liegenden Vorgaben und Standards müssen darauf ausgerichtet und wo nötig international abgeglichen werden

Die Etablierung von BIM in Österreich bedeutet nicht nur einen Wechsel von 2D- hin zur 3D-Planung. Es geht um die Transformation einer ganzen Branche ins digitale Zeitalter. Ein Zusammenwirken aller an der Planung, Bau und Betrieb Beteiligten ist dabei unumgänglich – es braucht Information, Koordination und Unterstützung.